Dienstag, 21. Dezember 2021

Schweizer Mietwohnungsmarkt auf hohem Niveau

Das Inseratevolumen auf dem Schweizer Mietwohnungsmarkt von Oktober 2020 bis September 2021 ist laut dem Online-Wohnungsindex (OWI) auf einem hohen Niveau geblieben. Es wurden gut 500'000 Wohnungen ausgeschrieben, davon waren grosse gesuchter als kleine. Seit dem Ausbruch der Coronakrise sei der Markt lebhafter, denn gegenüber der Vergleichsperiode von vor zwei Jahren sei das Inseratevolumen um 8 Prozent höher, teilte der Schweizerische Verband der Immobilienwirtschaft SVIT Schweiz am Freitag mit. Dabei sei eine Verschiebung hin zu grösseren und teureren Mietwohnungen registriert worden.

So hätte sich die durchschnittliche Dauer der Annoncen (Insertionszeit) bei den kleinsten Wohnungen gegenüber den grösseren gegenläufig entwickelt. Über alle Wohnungen sei die Insertionszeit auf 33 Tage gesunken, während sie in der Lockdownphase 35 Tage und vor der Pandemie 34 Tage betragen habe, heisst es in der Mitteilung. Auffällig sei, dass sich die Verkürzung der Ausschreibungszeiten grösstenteils auf die ländlichen, deutschsprachigen Kantone beschränkt habe, die denn auch meist mit einem Volumenrückgang einhergegangen seien. In den Westschweizer Kantonen sei jedoch das Volumen und indes auch die Insertionszeit gestiegen, so die Studie. Quelle: Handelszeitung.ch

Donnerstag, 16. Dezember 2021

Immobilienpreise werden weiter steigen

Mit einiger Verzögerung im Vergleich zu anderen Weltregionen haben in den letzten Jahren auch in Mitteleuropa die Immobilienmärkte deutliche Sprünge nach oben gemacht. In Deutschland und Österreich haben sich die durchschnittlichen Immobilienpreise seit der Jahrtausendwende verdoppelt. In der Schweiz gab es einen zwischenzeitlichen Zuwachs von mehr als 80 Prozent. Wie in anderen Teilen der Welt sind auch im deutschsprachigen Raum insbesondere Städte wie Zürich, Berlin oder Wien von steigenden Immobilienpreisen betroffen.

Mit Ausbruch der COVID-19-Krise legten die Immobilienpreise in allen drei Ländern eine kurze Verschnaufpause ein, um 2021 erneut mit sehr starken Zuwächsen aufzuzeigen. So legten die Immobilienpreise in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um mehr als 10% zu. Ähnlich ist das Bild in Österreich, während die Preise in der Schweiz mit rund 5% zulegten.

Wie wird sich der Immobilienmarkt im DACH-Raum im Jahr 2022 entwickeln? Laut Analysen der Deutschen Bank werden die Preise in Berlin, Frankfurt, Köln und Stuttgart weiter stark (bis zu 10%) steigen, während die Preisentwicklung in den hochpreisigen Regionen Hamburg und München mit rund 5% niedriger ausfallen soll. In Österreich werden die Immobilienpreise im Jahr 2022 ebenfalls in den Metropolregionen Wien, Graz, Salzburg, Linz und den umliegenden Gebieten weiter steigen. Dem gegenüber stehen Vorarlberg und ländliche Regionen abseits der großen Städte in anderen Bundesländern, wo die Preise stagnieren und zum Teil sogar nachgeben sollen. Die Schweiz rechnet für das Jahr 2022 mit einer Fortsetzung des derzeitigen Trends. Auch hier bleiben Immobilien insbesondere in den urbanen Regionen gefragt.Quelle: planradar

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Eigentumswohnungen können zur Kostenfalle werden

Stockwerkeigentum boomt! Kein Wunder, kommt ein Wohnungskauf doch oft günstiger als ein Hauskauf. Die Unterhaltskosten können sich allerdings läppern. Wohnungseigentümer müssen nämlich für die Kosten der gesamten Immobilie aufkommen. Meist zahlen sie dazu in einen Erneuerungsfonds ein, um für die Sanierung des Treppenhauses oder des gemeinsamen Lifts Geld auf der Seite zu haben.

Der Hauseigentümerverband empfiehlt eine jährliche Einzahlung von 1 Prozent des Gebäudewerts. Bei grösseren Stockwerkeigentümer-Gemeinschaften kommen so beträchtliche Summen zusammen. Nun heisst es aufgepasst.

Blick auf Verzinsung lohnt sich

Es kann durchaus sein, dass auf dem Erneuerungsfonds-Konto weniger Geld liegt als erwartet – weil die Bank auf dem Konto einen Negativzins verrechnet. Umso mehr ärgert es dann, wenn bei einer anstehenden Renovation plötzlich Geld fehlt.

Es lohnt sich deshalb, einen Blick auf die Verzinsung des Erneuerungsfonds zu werfen. Führen Stockwerkeigentümer das Konto nicht selbst, können sie bei der Verwaltung Auskunft verlangen.

Wird auf das Ersparte eine Guthabengebühr verrechnet? Ist das der Fall, sollten Miteigentümer das Gespräch mit der Bank suchen. Denn es gibt durchaus Verhandlungsspielraum. Blick hat bei den Geldhäusern nachgefragt.

Schwammige Richtlinien

Schweizer Banken haben keine klaren Richtlinien, wenn es um die Negativverzinsung der Erneuerungsfonds geht. Es gelten meist dieselben Regeln, die auch für andere Konten gelten. Doch auch dort sind die Konditionen nicht leicht zu durchschauen.

Klar ist: Negativzinsen werden eher dort erhoben, wo der Kontostand deutlich über dem eines gewöhnlichen Sparkontos liegt. Und das trifft oft auf Erneuerungsfonds zu. Die UBS beispielsweise verrechnet auf Konten mit Beträgen über 250'000 Franken eine Guthabengebühr von 0,75 Prozent. Kunden mit Erneuerungsfonds sind davon nicht ausgenommen.Raiffeisen Schweiz empfiehlt den Raiffeisenbanken die Verrechnung einer Guthabengebühr in Höhe von 0,75 Prozent bei Privat- und Firmenkunden mit Konto-Neugeldzuflüssen von mindestens 250'000 Franken in den letzten 18 Monaten. Dabei werden vom gesamten Kontovolumen ein Freibetrag von 250'000 Franken sowie alle Finanzierungen und Wertschriftenanlagen abgezogen.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) gibt die Negativzinsen eigenen Angaben zufolge differenziert im Interbankenmarkt und auf Guthaben von Kunden mit hohen Liquiditätsbeständen weiter. Sie hat keinen fixen Betrag definiert, ab welchem Negativzinsen zwingend erhoben werden. Kleinsparer und Kleinunternehmen seien davon nicht betroffen.

Individuelle Beurteilung

Die Credit Suisse (CS) berechnet erst ab zwei Millionen Franken einen Negativzins von 0,75 Prozent. Für Erneuerungsfonds gelten laut CS dieselben Konditionen. Doch: Sonderkonditionen können zur Anwendung kommen. Wie andere Finanzinstitute auch berücksichtigt die CS jeweils die Gesamtkundensituation.

Auch Raiffeisen-Sprecher Jan Söntgerath sagt: «Ob die Konditionen auf Einlagen in Erneuerungsfonds zutreffen, beurteilen die Raiffeisenbanken in jedem Fall individuell und immer im Hinblick auf die Gesamtkundenbeziehung. Auch bei der ZKB hängt es von der bestehenden Kundenbeziehung und «der Grössenordnung des jeweiligen Geschäfts» ab, ob die Negativzinsen weitergegeben werden.

Soll heissen: Miteigentümer haben durchaus die Möglichkeit, mit der Bank über die Gebühr zu verhandeln. Entscheidend ist dabei, ob die Miteigentümer auch andere Konten bei der Bank haben. Haben sie vielleicht sogar ihre Hypothek dort aufgenommen? Das erhöht die Chancen, dass die Bank einlenkt. Und wenn nicht, sollten Stockwerkeigentümer den Wechsel zu einer anderen Bank nicht scheuen. Quelle: Blick

 

Dienstag, 7. Dezember 2021

Wälder zu Bauland

Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer kann sich Wohneigentum nicht mehr leisten. Engpass Nummer eins ist das knappe Bauland. Lässt sich daran etwas ändern? Raiffeisen-Chefökonom Martin Neff (61) macht radikale Vorschläge. Mehr Beton, weniger Grünflächen! Raiffeisen-Chefökonom Martin Neff (61) fordert die Freigabe von mehr Bauland. Nur so könne das grösste Problem des Schweizer Häusermarkts gelöst werden: das knappe Bauland.Nicht jede zentrumsnahe Agglomerationsgemeinde brauche einen eigenen Wald, findet er. Neff geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt: «Nicht jedes Wohngebäude braucht eine Quotengrünfläche und einen Spielplatz.» Solche Vorgaben seien auf Stufe Siedlung sinnvoll, nicht aber für Einzelüberbauungen. Für Neff ist klipp und klar: Die Raumplanung müsse in der Schweiz generell überdacht werden.

Bauzone verzweifelt gesucht

Laut dem Top-Mann von Raiffeisen könnten solche Massnahmen der Preisexplosion auf dem Immobilienmarkt entgegenwirken. Die Preise für Wohneigentum haben sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Zum Vergleich: Das Einkommen der Schweizer stieg während dieser Zeit gerade mal um 20 Prozent. Die logische Folge davon: Immer weniger Menschen in der Schweiz können sich ein Eigenheim leisten.

Der Schweizer Immobilienmarkt befindet sich in einer Blase. Zu diesem Schluss kommt die neuste Studie von Raiffeisen, die Neff gestern präsentierte. Dass die Blase bald platzt, glaubt er jedoch nicht. Vielmehr werde ihr bald die Luft ausgehen. Grund: Die Preisentwicklung werde nicht von Spekulationen getrieben, sondern werde von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst.

Bedarf an Wohnraum wächst

So haben in den letzten 20 Jahren nicht nur die Immobilienpreise zugelegt, die Schweiz erlebte auch ein starkes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum. Immer mehr Menschen brauchen in der Schweiz immer mehr Wohnraum – und das am liebsten in Form von Eigentum.

Die hohe Nachfrage wird durch die tiefen Finanzierungskosten zusätzlich befeuert. Dem gegenüber steht ein extrem knappes Angebot. Bauland ist in der Schweiz ein rares Gut. In Kombination mit den extrem hohen Preisen verbaut das der grossen Mehrheit der Schweizer heute den Traum der eigenen vier Wände.

Mehr Bauland freigeben

Dass auf den wenigen noch freien Baulandparzellen vor allem Mietwohnungen gebaut werden, verschärft die Knappheit weiter. Neff glaubt deshalb, dass künftig mehr Bauland freigegeben werden muss. Er fordert eine stärkere Verdichtung – nicht nur in den Städten, sondern auch in der Agglomeration. Quelle: Blick