Bei Eigentumswohnungen stiegen die Kaufpreise laut Moneypark und
PriceHubble im letzten Halbjahr um 1.86, bei Einfamilienhäusern um 2.25
Prozentpunkte. Bei Hypotheken ist die zehnjährige Laufzeit so beliebt
wie noch nie.
Starke Preissteigerungen zeigen die Kaufpreise bei Einfamilienhäusern.
In der Romandie stiegen die Preise im letzten halben Jahr um 2.0, in der
Deutschschweiz sogar um 2.34 Prozentpunkte. Die Preise von
Eigentumswohnungen stiegen seit dem 30. Juni 2021 etwas weniger, aber
ebenfalls stark: In der Westschweiz um 1.50 Prozentpunkte, in der
Deutschschweiz sogar um 1.93 Prozentpunkte. Das geht aus einer am
Donnerstag publizierten Auswertung des Hypothekenvermittlers Moneypark
und PriceHubble hervor.
Mittlere Renditen in den Schweizer Gemeinden für Wohnungen variieren
zwischen 1.88% und 3.84% (99%- und 1%-Quantile), was Amortisationsdauern
zwischen 26 und 53 Jahren entspricht. Der Spitzenwert liegt bei 4.58%
(Gemeinde Trient) und der niedrigste Wert bei 1.56% (Gemeinde Sils im
Engadin).
Die mittlere Rendite über alle Gemeinden liegt bei 2.90%
und hat sich entsprechend auch im zweiten Halbjahr 2021 kaum verändert
(H1 2021: 2.96%). Auf Ebene der Kantone beobachten Moneypark und
PriceHubble mit unter 2.38% die geringsten Renditen in Zug, Basel-Stadt
und Graubünden. Die höchsten Renditen sehen sie wie im letzten Halbjahr
mit über 3.18% in den Kantonen Jura, Neuchâtel und Solothurn.
Zehnjährige Festhypothek so beliebt wie noch nie
Mit
einem Anteil von 62% am vermittelten Volumen im zweiten Halbjahr 2021
war die zehnjährige Festhypothek so beliebt wie noch nie. Sowohl in der
Deutschschweiz als auch in der Westschweiz stellen 57% resp. 66%
Höchstwerte dar. Dabei fällt laut den Experten auf, dass in der
Westschweiz drei Viertel des abgeschlossenen Volumens für zehn Jahre
oder länger fixiert wird. Dies dürfte mit prognostizierten Zinsanstiegen
und mit immer flexibler werdenden Ausstiegsbedingungen zusammenhängen.
Wie
schon im ersten Halbjahr 2021 wurden auch im zweiten weniger Laufzeiten
von mehr als zehn Jahren abgeschlossen. Vor einem Jahr wurde noch 20%
des Volumens für 11 Jahre und länger fixiert. Diese Entwicklung dürfte
nicht zuletzt mit den im Verhältnis zu den Angeboten der zehnjährigen
Festhypothek deutlich teureren Zinskonditio- nen zusammenhängen. Zulauf
erhielten diesmal aber nicht die kurz- und mittelfristigen Laufzeiten
sondern die sonst schon beliebte zehnjährige Laufzeit.
Banken legen schweizweit, Versicherungen insbesondere in der Deutschschweiz zu
Banken
haben mit 71% Anteil am schweizweit vermittelten Volumen einen
Höchstwert erreicht. In der Romandie ging gar drei Viertel (75%) des
vermittelten Volumens an Banken. Das liege nicht zuletzt daran, dass
immer mehr Kantonal- und Regionalbanken ihre Produkte auch über
Hypothekarvermittler und damit in weiten Teilen der Schweiz anbieten.
Dies gelte auch für Versicherungen, während sich einige Pensionskassen
im zweiten Halbjahr bei der Vergabe zurückgehalten haben, so die
Experten von Moneypark und PriceHubble.
Man könnte meinen, dass
mit dem vermehrten Abschluss von zehnjährigen Festhypotheken die
Pensionskassen überdurchschnittlich profitieren, seien sie doch im
ersten Halbjahr 2021 insbesondere mit diesem Produkt stark gewachsen. Im
zweiten Halbjahr seien nun aber vermehrt Banken und Versicherungen mit
attraktiven Konditionen zum Zug gekommen, so dass diese ihre Anteile um
6% resp. 14% ausbauen konnten, während Pensionskassen rund einen Drittel
eingebüsst haben. Quelle: Moneypark und PriceHubble