Die Coronakrise legt Schwächen beim Deckungsgrad und bei der Belehnung
offen und ruft die Bedeutung einer nachhaltigen Unternehmensfinanzierung
in Erinnerung.
Getrieben durch einen stetigen
Aufschwung standen bis zur Coronakrise in Sachen
Unternehmensfinanzierung vor allem Rendite-, Effizienz- und
Optimierungsorientierung im Vordergrund. Ausdruck davon waren
Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen sowie die Optimierung der
Liquidität und des Nettoumlaufvermögens. Die Pandemie führt nun
eindrücklich vor Augen, wie verletzlich das Wirtschaftssystem und die
Unternehmen, trotz positivem Momentum, sind. Es ist deshalb an der Zeit,
sich die Bedeutung der etwas in Vergessenheit geratenen Tugenden
Resilienz und Nachhaltigkeit in der Unternehmensfinanzierung in
Erinnerung zu rufen.
Weiter unter www.fuw.ch/article Quelle: www.fuw.ch
Neue Züricher Zeitung (Juli 2014): "Am Schweizer Betongold führt kein Weg vorbei"
"Am Schweizer Betongold führt kein Weg vorbei"
Dienstag, 30. Juni 2020
Donnerstag, 25. Juni 2020
EU-Verschuldung hätte auch für die Schweiz Positives
Die 27 EU-Chefs diskutieren am Freitag über einen 750-Milliarden Euro
Corona-Wiederaufbaufonds - inklusive gemeinsamer Schulden. Yvan
Lengwiler, Professor für Geldpolitik an der Universität Basel, sagt,
gemeinsame EU-Schulden wären für die Schweiz positiv.
Trotz
«Konstruktionsfehlern» habe der Euro in den ersten zehn Jahren seines
Bestehens erstaunlich gut funktioniert, sagte Lengwiler im Gespräch mit
der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Doch in Krisenzeiten hätten sich
die Schwachstellen gezeigt: Es fehle eine gemeinsame Fiskalpolitik.
Spätestens in der letzten Finanzkrise hat man laut dem Geldpolitik-Experten gesehen, wie problematisch dies ist. Wäre Griechenland nicht Mitglied des Euroraumes, hätte es seine Währung abwerten können und damit seine Wettbewerbsfähigkeit erhöht.
Für die EU selbst sieht Lengwiler bei einer gemeinsamen
Verschuldung keine Gefahr - im Gegenteil. «Es ist gefährlich, einem Land
wie Italien, das schrecklich von der Corona-Pandemie getroffen wurden,
nicht zu helfen. Italien
erwartet zu Recht Solidarität von den anderen EU-Staaten. Erhält es
diese Solidarität nicht, kann man sich fragen, ob die italienische
Bevölkerung noch weiter in der EU mitmachen will.»
Ausserdem sei der Austritt Grossbritanniens aus
der EU schon ein grosser Rückschlag für die Staatengemeinschaft. «Ein
Austritt Italiens aus dem Euro oder gar aus der EU wäre eine
Katastrophe. Es wäre dann wohl das Ende des Euro, und vielleicht auch
der EU selber.»
Die Schweiz ihrerseits würde laut dem
Geldpolitik-Experten das Ende des Euros sicherlich überleben, aber die
kurz- und mittelfristigen Turbulenzen wären für alle sehr schmerzhaft.
Eine gemeinsame EU-Verschuldung hätte auch für die Schweiz Positives, so Lengwiler weiter. «Es würde den Euro auf eine solidere Basis stellen und damit den Franken entlasten.» Aktuell leide der Franken nämlich unter dem schwachen Euro.
Der Spielraum der Schweizerischen Nationalbank
sei deswegen sehr gering geworden. Noch tiefere Negativzinsen gingen
kaum, sonst würden die Leute ihr Geld von der Bank nehmen und es unters
Kopfkissen legen. Und eine rasante Erstarkung des Frankens würde
konjunkturelle Risiken mit sich bringen.
«Die Pandemie
könnte so gesehen eine Chance für die EU sein. Es wäre durchaus in der
Logik der Staatengemeinschaft, sich in Krisenzeiten stärker zu
integrieren», sagte Lengwiler. (sda) Quelle www.watson.ch
Dienstag, 23. Juni 2020
Fällige Mehrwertsteuer: Bundesrat sagt Amazon und Co. den Kampf an
Ausländische Versandhändler sollen Waren in jedem Fall versteuern
müssen. Darauf pocht der Bundesrat. Weil die bisherigen Regeln nicht
wirksam sind, zieht er die Schraube an.Täglich landen ausländische Pakete in Schweizer
Briefkästen. Lange Zeit waren Kleinsendungen bis zu einem gewissen Wert
von der Mehrwertsteuer befreit, während diese bei inländischen
Online-Händlern in jedem Fall fällig wurde. Um gleich lange Spiesse zu
schaffen, hat der Bund bereits einmal die gesetzlichen Grundlagen
angepasst.
Seit 2019 müssen auch ausländische
Versandhändler Mehrwertsteuer für Kleinwarensendungen abrechnen, wenn
sie hierzulande mehr als 100'000 Franken Umsatz erwirtschaften.
Nach 18 Monaten kommt der Bundesrat
nun zum Schluss, dass die Wirkung begrenzt ist. Zahlreiche ausländische
Online-Händler hätten sich gar nicht als mehrwertsteuerpflichtige
Personen angemeldet, kritisiert der Bundesrat. Er hat deshalb am Freitag
im Rahmen einer Teilrevision des Mehrwertsteuergesetzes neue Massnahmen
beschlossen, wie es in einer Mitteilung der Eidgenössischen
Steuerverwaltung heisst.
Zur Durchsetzung der neuen
Regeln erhält der Bund weitreichende Befugnisse. Ausländische
Online-Händler, welche die versandten Waren nicht deklarieren und
versteuern, können mit einem Einfuhrverbot belegt werden.
Auch kann der Bund Gegenstände vernichten oder zum Schutz der
Kundinnnen und Kunden die Namen der fehlbaren Unternehmen
veröffentlichten. Die Massnahme dürfte jährlich schätzungsweise 75 bis
100 Millionen Franken in die Bundeskasse spülen. (bzbasel.ch) Quelle www.watson.ch
Donnerstag, 18. Juni 2020
Mietzinssenkungen bei Geschäftsmieten
In
den Augen des Schweizer Parlaments kann nur ein erzwungener
Mietzinserlass die vom Lockdown betroffenen Betriebe retten.
Interessanterweise lösen alle Nachbarländer das Problem anders. Die Frage, ob die Mieten für Gewerbelokale während einer
Zwangsschliessung geschuldet sind oder nicht, wird in der Schweiz seit
Beginn der Corona-Krise breit diskutiert. Aber nicht nur das: Nachdem
das Parlament vor gut einem Monat seine Arbeit wiederaufgenommen hat,
steht auch die Frage nach einem politischen Eingriff im Raum.
Diverse
National- und Ständeräte sind der Ansicht, dass freiwillige
Einigungen zwischen Mietern und Vermietern das Problem nicht lösen; zu
viele Vermieter kommen ihrer Ansicht nach ihren Mietern nur ungenügend
entgegen, was zu unnötigen Konkursen führe. Sie wollen die Vermieter
deshalb dazu zwingen, ihren von Zwangsschliessungen betroffenen Mietern
60% der Miete zu erlassen; dies bis zu Monatsmieten von maximal 15 000
Fr. Ein Entscheid dazu könnte bereits in der Sommersession fallen, die
kommende Woche beginnt.
Was
der tendenziell liberalen Schweiz an Eingriffen in die
Wirtschaftsfreiheit recht ist, müsste den Regierungen in anderen Ländern
doch eigentlich nur billig sein – möchte man meinen.
Interessanterweise kennt jedoch keiner der Nachbarstaaten ähnliche
Vorstösse. Weder in Deutschland oder Österreich noch in Italien oder
Frankreich macht die Politik Anstalten, in die privaten
Vertragsbeziehungen zwischen Mieter und Vermieter einzugreifen und die
Vermieter zu einem Entgegenkommen zu zwingen.
Warum
ist das so? Schliesslich sind die Gewerbemieter in all diesen Ländern
in einer ähnlichen Situation: Sie waren oder sind jeglicher Einnahmen
beraubt und müssen trotzdem weiterhin für ihre Fixkosten aufkommen.
Haben
im Ausland Mieter und Vermieter selber Lösungen gefunden – so wie es
sich auch der Bundesrat für die Schweiz wünscht und wie es auch
hierzulande in vielen Fällen geschieht? Wurden andere Regelungen
gefunden, die das Problem entschärfen? Oder kommt der Staat für die
Mieten auf?
In Deutschland gibt es zwei wichtige Massnahmen: Zum einen wurde als Teil des im März beschlossenen Corona-Hilfspakets das Recht der Vermieter, Miet- und Pachtverhältnisse wegen Zahlungsrückständen zu beenden, vorübergehend gesetzlich eingeschränkt: Sie dürfen einem Mieter nicht kündigen, wenn dieser zwischen April und Juni 2020 die Miete wegen der Pandemie nicht bezahlen kann, wobei der Zusammenhang nachzuweisen ist. Die Miete für diese drei Monate bleibt geschuldet, allerdings mit einem grosszügigen Zahlungsaufschub; sie ist bis spätestens Ende Juni 2022 zu begleichen.
In Deutschland gibt es zwei wichtige Massnahmen: Zum einen wurde als Teil des im März beschlossenen Corona-Hilfspakets das Recht der Vermieter, Miet- und Pachtverhältnisse wegen Zahlungsrückständen zu beenden, vorübergehend gesetzlich eingeschränkt: Sie dürfen einem Mieter nicht kündigen, wenn dieser zwischen April und Juni 2020 die Miete wegen der Pandemie nicht bezahlen kann, wobei der Zusammenhang nachzuweisen ist. Die Miete für diese drei Monate bleibt geschuldet, allerdings mit einem grosszügigen Zahlungsaufschub; sie ist bis spätestens Ende Juni 2022 zu begleichen.
Zum
anderen bekommen Corona-geschädigte Selbständige und Kleinbetriebe (bis
10 Beschäftigte) einmalige Zuschüsse von bis zu 15 000 € für drei
Monate, die teilweise auf Länderebene noch aufgestockt werden. Damit
sollen sie Betriebskosten wie zum Beispiel Mieten bestreiten können, die
weiterlaufen, während sie kaum mehr Einnahmen hatten und haben.
Für
grössere Unternehmen gibt es wie in der Schweiz Liquiditätshilfen in
Form von günstigen, staatlich garantierten Krediten. Entsprechend
beruhen auch in Deutschland die Hoffnungen darauf, dass Mieter und
Vermieter gemeinsam faire Lösungen finden. Dazu gibt es anekdotische
Evidenz, aber kaum aggregierte Daten.
Der
Zentrale Immobilien-Ausschuss (ZIA), der Spitzenverband der
Immobilienwirtschaft, erklärte Anfang Mai, die Vermieter hätten in den
ersten vier Wochen des Shutdown gemessen am Vorjahreswert 70% der
Gewerbemieten verloren. Wie viel davon auf das Kündigungsmoratorium,
vereinbarte Mietkürzungen oder weitere Ursachen zurückgeht, ist nicht
bekannt.
Vom ZIA stammt auch ein Vorschlag für ein «Mietenhilfsprogramm» für Wirtschaftsimmobilien. Laut
diesem könnten Vermieter den Mietern auf Basis einer Vereinbarung bis
zu 50% der monatlichen Miete erlassen. Die Hälfte der Reduktion würden
sie selbst tragen, die andere Hälfte würde ihnen der Staat ersetzen. Die
politische Resonanz dieser Idee ist aber bisher eher gering geblieben –
im Gegensatz zur Schweiz, wo mehrere Kantone (GE, VD, FR, BS) ähnliche
Regelungen kennen. Quelle www.nzz.ch
Dienstag, 16. Juni 2020
Hypothekarzinsen wieder auf Tiefflug
In
der Folge der Verschärfung durch die Coronakrise stiegen die Hypothekarzinsen
bis Ende März 2020 an. Nun sind sie wieder auf Tiefflug, wie der wie der
Vergleichsdienst Moneyland berichtet. Aktuell liegen sie bei durchschnittlich
0,93 Prozent für fünfjährige und 1,02 Prozent für zehnjährige Laufzeiten, wie
es in einer aktuellen Mitteilung heisst. Damit bieten sich für Immobilienkäufer
weiterhin extrem günstige Konditionen.
Donnerstag, 11. Juni 2020
Mehr neue Arbeitsstellen in der Schweiz
Wie der Nachrichtendienst nau.ch berichtet (https://www.nau.ch/news/wirtschaft/coronavirus-schweizer-firmen-schreiben-wieder-mehr-jobs-aus-65715377),
hat die Coronakrise auch die Schweiz erschüttert. Nachdem erste Maßnahmen gelockert
wurden, hätte sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt allerdings leicht entspannt. Noch
wären allerdings immer noch 30 Prozent weniger Stellen ausgeschrieben als im
Vorjahr.
Dienstag, 9. Juni 2020
Schweiz unterstützt Lehrlingsbetriebe
Wie das Liechtensteiner Radio berichtet (https://www.radio.li/news-1/schweiz-unterstuetzt-lehrlinge-der-coronakrise) hat sich der Schweizer Bundesrat entschieden, Lehrlingsstellen in solchen Fällen zu sichern, wenn die betroffenen Unternehmen Kurzarbeit angemeldet haben. In solchen Fällen dürften sie nämlich keine Mitarbeiter einstellen. Der Bund hat nun eine Ausnahme von diesem Einstellungsstopp vorgenommen.
Donnerstag, 4. Juni 2020
Solar- und Windenergie: Schweiz gehört zu den Schlusslichtern
Bei der Produktion von Solar- und Windenergie gehört die Schweiz in
Europa weiterhin zu den Schlusslichtern. Sie muss sich steigern, wenn
sie das Klimaziel des Bundesrats erreichen will.
In Corona-Zeiten haben es andere Themen schwer. So hatte der Bundesrat
Anfang April eine Teilrevision des Energiegesetzes vorgelegt, also auf
dem Höhepunkt der ersten Pandemie-Welle. Die Beachtung hielt sich in
Grenzen, dabei geht es um eine zentrale Frage: Wie kann die Schweiz ihre Energieversorgung sicherstellen unter Beachtung der Netto-Null-Klimaziele bis 2050?
Indem
die Grundversorgung standardmässig durch Schweizer Strom aus 100
Prozent erneuerbaren Energien erfolgt, lautet die Antwort im
Gesetzestext. Der erste Entwurf vor einem Jahr sah lediglich einen
Mindestanteil an erneuerbarer Energie vor. Die Weichen in diese Richtung
hat das Stimmvolk vor drei Jahren mit der Annahme der Energiestrategie 2050 gestellt.
Allerdings
hat die Schweiz bis zu diesem Ziel noch einen weiten Weg vor sich. Die
Schweizerische Energie-Stiftung (SES) hat die Pro-Kopf-Produktion von
Sonnen- und Windenergie mit den 28 Staaten der Europäischen Union
verglichen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Die Schweiz ist in diesem
Bereich ein «Entwicklungsland». Sie hat mit anderen Worten noch viel
Luft nach oben.
Die gute Nachricht vorweg: Im Vergleich mit acht
umliegenden Ländern konnte die Schweiz die «rote Laterne» abgeben und
Tschechien überholen. In der Gesamtrangliste aber liegt sie auf Platz
24, knapp vor Tschechien, Ungarn, Slowenien, der Slowakei und Lettland.
Nur gerade 4,2 Prozent des Stromverbrauchs werden hierzulande laut SES
durch Sonne und Wind erzeugt.
Im «Musterland» Dänemark sind es über 50 Prozent, in Deutschland
33 Prozent. In beiden Ländern ist der Windanteil sehr hoch. Bei der
Photovoltaik sieht es für die Schweiz besser aus, sie liegt immerhin auf
Rang 7. Wirklich vorbildlich ist auch dies nicht, denn sie wird von
Ländern mit weniger Sonneneinstrahlung wie Deutschland, Belgien und den Niederlanden geschlagen.
Das Bundesamt für Energie berechnet das Potenzial der
Fotovoltaik auf Dächern und Fassaden in der Schweiz auf rund 67
Terawattstunden. Zusammen mit der Wasserkraft würde dies den gesamten
Strombedarf decken. Vollständig realisiert werden kann es kaum, doch es
gibt weitere Möglichkeiten, etwa Solarzellen an Lärmschutzwänden oder
Staumauern.
Dies kann zu Konflikten mit dem Natur- und
Landschaftsschutz führen. Die SES fordert deshalb vereinfachte
Genehmigungsverfahren. Man müsse bestehende Infrastrukturen ausnützen
und mögliche Konflikte im Vorfeld bewältigen, meint Felix Nipkow. Was
nicht immer ganz einfach sei: «Im Tessin sind Photovoltaik-Anlagen auf Staumauern verboten. Keine Ahnung, warum dies so ist.»
Quelle www.watson.ch
Dienstag, 2. Juni 2020
Schweiz will sich Zugang zu Covid-19-Impfstoffen sichern
Wie
die Newsplattform nau.ch berichtet www.nau.ch/coronavirus,
will auch die Schweiz seine Bürger sofort impfen, sobald ein Impfstoff
zur
Verfügung steht. „Dafür hat die Arbeitsgruppe «Impfstoff Covid-19»
Kontakte mit
zahlreichen Impfstoffentwicklern geknüpft. Dies bestätigt die Leiterin
der
Abteilung Internationales beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) Nora
Kronig der Neuen
Zürcher Zeitung. Es soll sichergestellt werden, dass die Schweiz bei
einem
zukünftigen Impfstoff nicht zu kurz kommt“.
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