Economiesuisse ist besorgt über die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus. Der Wirtschaftsdachverband wird daher wohl schon bald seine Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Schweiz senken.
Derzeit gehe er Senkung um 0.2 Prozentpunkte aus, erklärte Economiesuisse-Chefökonom Rudolf Minsch im Interview mit der «Handelszeitung». Aktuell hat Economiesuisse für 2020 ein Wirtschaftswachstum von 1.2 Prozent prognostiziert.
Die Auswirkungen der Coronakrise seien viel
einschneidender als bei der Lungenkrankheit Sars vor 17 Jahren, erklärte
Minsch. Weil China mittlerweile 20 Prozent und damit doppelt so viel an der globalen Weltwirtschaftsleistung erbringe wie 2003.
Economiesuisse hat zuletzt die Erfahrungen mehrerer Tausend Schweizer Unternehmen rund ums Coronavirus
abgefragt. «Diverse Firmen spüren bei vielen Komponenten, die aus China
in die Schweiz geliefert werden, Lieferengpässe», sagte Minsch zu den
Rückmeldungen. Das betreffe zwar nicht die Mehrheit der Firmen, aber der
Anteil steige.
Am stärksten betroffen seien Abnehmer von
Elektronikteilen oder von Hardware. Auch bei Seltenen Erden würden
Schweizer Probleme erleben. Derzeit seien viele daran, Alternativen zu
China zu suchen, etwa in Vietnam oder Pakistan. Minsch: «Dieser Trend verschärft sich eindeutig, weil man das Klumpenrisiko China verkleinern will.» Minsch
ist überzeugt, dass auch die Tochterfirmen in China leiden. «Die
Produktionsdrosselung wird sich niederschlagen im Jahresergebnis.»
Vielen Schweizer Unternehmern sei klar: «Je länger die Unsicherheit
andauert, desto tiefer werden die Spuren.»
Sie gingen
heute davon aus, dass es erst ab April zu einer Entspannung käme. In den
ersten zwei Quartalen 2020 würden die Spuren der Epidemie in den
Firmenbüchern sichtbar werden. (aeg/sda/awp) Quelle www.watson.ch
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